Am 30. Mai 24 war der Stadtrat zu einer öffentlichen Sondersitzung zum Thema „Weitere Entwicklung der Kinderbetreuung in der Ortslage Tharandt“ in den Judeichbau der TU-Dresden eingeladen.
?Wollen wir die Judeichvilla als Kinderhaus Tharandt sanieren lassen oder soll stattdessen ein Neubau auf die grüne Wiese gestellt werden? Es ist eine Entscheidung zu treffen, die die nächsten Jahrzehnte tragen muss. Diese Entscheidung ist nicht aus dem Ärmel zu schütteln und braucht viel Abwägung. Deshalb war es uns Stadträten wichtig, dazu eine Sondersitzung zu machen, mit dem Ziel uns untereinander auszutauschen und die Meinungen der Gremienvertreter der Kitaleitung, des Elternrates und des Fördervereins, aber auch die der Eltern und Erzieher zu hören.
Mit etwa 30 interessierten Bürgern war die Stadtratssitzung gut besucht.
2020 wurde erkannt, dass das Kinderhaus Tharandt eine moderne Brandschutzausstattung braucht, um langfristig weiterhin als Kita genutzt zu werden. Dazu wurde im August 2020 ein Gutachten vorgestellt, welches die Probleme benennt und Möglichkeiten aufzeigt, wie sie behoben werden können. Gleichzeitig hat das Kinderhaus eine aktuelle Betriebserlaubnis und damit auch Bestandsschutz. Weiterhin sollen die Krippenkinder mittelfristig ein kindgerechtes Aussengelände erhalten.
Wir haben in den Ratssitzungen , ob Stadtrat oder TA schon viel gehört und auch gefragt. Doch durch die Vielzahl der Themen auf einer Stadtratssitzung rückte dieses Thema oft ans Ende der Tagesordnung bzw fühlten wir uns nicht mit ausreichend Informationen versorgt, um eine stabile Entscheidung zu treffen.
In der Diskussion sind mittlerweile nur noch zwei Varianten:
- Erhalt des Stadtortes Heinrich-Cotta-Straße mit Sanierung des Kinderhauses
- Neubau auf dem vorderen Teil des Bolzplatzes an der Pienner Straße
So verlief die Sondersitzung
Durch eine Präsentation der Stadtverwaltung erhielt das Publikum einen Überblick zu den anstehenden Aufgaben, den geschätzten Kosten, den voraussichtlichen Kinderzahlen und eine mögliche Zeitschiene für beide Varianten.
In der anschliessenden Aussprache wurde klar, dass auch weiche Faktoren ins Gewicht fallen. In verschiedenen Redebeiträgen aus dem Publikum und von den Stadträten kamen diese Faktoren zur Sprache:
- Die Tharandter – von den hier schon lange wohnenden bis zu den Neuzugezogenen – identifizieren sich mit diesem Haus und vor allem mit seinem Garten. Manche Eltern haben selbst schon eigene Erlebnisse als Kind in diesem Haus. Das Haus samt Garten hat Charme und ist etwas Besonderes.
- Das pädagogische Konzept ist stark mit dem Standort verbunden:
- Der Garten bietet bietet unzählige Spiel-, Experimentier- und Rückzugsmöglichkeiten.
- der forstbotanischen Garten und die Burgruine sind fussläufig leicht erreichbar und werden als Lernort genutzt.
- Grundschule mit Sportsaal ist schon ein längerer Spaziergang aber ist für Kindergartenkinder auch noch gut erreichbar.
- Das Kinderhaus liegt zentral. Aus fast allen Stadtteilen Tharandts – die oft auf verschiedenen Höhen liegen – ist es gut erreichbar.
- Es gibt eine Bushaltestelle in der Nähe.
- Die zentrale Lage macht es auch möglich, dass am Nachmittag Wege in der Stadt noch zu Fuss erledigt werden können: Ein Besuch im Eiscafé, die Brille beim Optiker abholen, Brot vom Bäcker oder einen Einkauf im Bioladen.
- Auch die Nähe zum Evangelischen Gymnasium könnte für manche Eltern hilfreich sein – wenn grössere Kinder ihre Geschwister vom Kindergarten abholen.
- Das Kinderhaus liegt lärmgeschützt und verkehrssicher.
- Die Mitarbeitenden arbeiten gern in diesem Haus und dem Garten und wissen es zu schätzen.
Das Protokoll sollte man demnächst im Ratsinformationssystem (RIS) einsehen können. -> Kalender Mai 2024
Wie geht es weiter?
Wer die Beschlussfassung über „Weitere Entwicklung der Kinderbetreuung in der Ortslage Tharandt“ verfolgen möchte, kommt am 13. Juni 2024 um 19 Uhr in das Rathaus Tharandt zur Stadtratssitzung. Bitte auch hier die konkreten Termine mit den offiziellen Aushängen der Stadt Tharandt vergleichen.